Kultur im Pfarrhof Gempfing
Eröffnung der Dauerausstellung "Josef Oberberger" (1905-1994) - Zeichnungen, Briefe, Fotos" am 6. Juni 2008

Pressebericht von Adalbert Riehl

Leuchtturmprojekt für die Schwäbisch-Bayerische Heimat

"Durch das verständnisvolle Zusammenwirken der Kirchenverwaltung mit den örtlich wie überörtlich aufgeschlossenen Kulturträgern im gegründeten Förderverein entstand ein Leuchtturmprojekt, das belegt, dass Kulturpflege nicht nur Sache der Metropolen, sondern auch in besonders heimatlicher Form die der Dörfer in der ländlichen Provinz ist". Dies stellte Altbezirkstagspräsident Dr. Georg Simnacher bei der Feierstunde zum Abschluss des Umbaues des Gempfinger Pfarrhofes mit Eröffnung der Oberberger-Ausstellung heraus.

Eingangs stellte der Vorsitzende des Fördervereins, Erich Hofgärtner, die über 500 freiwilligen Arbeitsstunden zum Erhalt des 1709 errichteten Pfarrhofes einschließlich Schaffung eines Veranstaltungsraumes heraus und dankte Stadt, Landkreis, Landesstelle Nichtstaatliche Museen sowie Bischöfliche Finanzkammer für die Zuschusszusagen. Der Pädagoge ist Vorsitzender des Fördervereins und "Motor" der Belebung des Gempfinger Pfarrhofes. Zusammen mit Anton Löffelmeier (der Archivar stammt aus dem Rainer Stadtteil) hat er die neue Ausstellung (sie bleibt dauerhaft) nach Gempfing geholt. Löffelmeier betonte in seiner Einführung, dass Oberberger durch sein Schaffen im kirchlichen Bereich gut in den Pfarrhof passe. Unter den 50 Exponaten finden sich auch Auszüge aus dem Briefwechsel mit den Auftraggebern – meist humorvoll illustriert. Die Zeichnungen zeigen die Entwicklung des Künstlers von den 1930-er Jahren über die Kriegsbetrachtungen bis ins höhere Alter, so dass in Gempfing ein abgerundetes Persönlichkeitsbild dargestellt wird.

3. Bürgermeister Rainer Wilhelm, in Gempfing ansässig und Mitwirkender des Pfarrhof-Umbaues, stellte die Ortschaft und ihr breitgefächertes kulturelles Schaffen vor. Besonders kennzeichnend sei die Sorge für das Ensemble "Kirchberg", sicheres Gespür bescheinigte er Erich Hofgärtner in seinen vielfältigen kulturellen Aktivitäten.

"Das passt, machts weiter – wenn ihr was zustande gebracht habt, dann komme ich wieder", sagte Dr. Georg Simnacher vor gut einem Jahr bei einer Besprechung "vor Ort". Dem Altbezirkstagspräsidenten wurde in Gempfing einmal mehr bescheinigt, dass er sich der großen und kleinen Baudenkmäler annimmt, besonders der Pfarrhöfe und dabei den altbayerischen Teil Schwabens nicht vergisst.

Dr. Simnacher zeigte sich über die schnelle Realisierung überrascht und gratulierte der Dorfgemeinschaft zu der exzellenten Präsentation. Wenn immer weniger Pfarrhöfe als Wohnung und Amt gebraucht werden, gelte es, Pfarrheime zu schaffen – so wie in Gempfing, wo auch Gemeinschaftsräume und die Bleibe für den Mutter-Kind-Kreis integriert ist. Kultur und Gemeinschaft sei die Zukunft leerstehender Pfarrhöfe, betonte der Altbezirkstagspräsident. Und Suche nach der Heimat sei die Antwort auf die Globalisierung. Die Eröffnung der Oberberger-Ausstellung bezeichnete er als schwabenweites Ereignis, seien doch Werke des von ihm geschätzten und europaweit anerkannten Künstlers der Öffentlichkeit zugänglich. "Frau Wunderer hat ein Wunder gewirkt", lobte er die Übergeberin der Exponate. Die feierliche kirchliche Segnung von Pfarrhof und Ausstellung nahm Pfarrer Jeejo Chalakkal vor.

Zur Dauerausstellung gesellen sich für die zwei Kulturwochen die Stoffbahnen mit Kirchenfenster-Motiven von Oberberger aus über 50 Schaffensjahren sowie Bilder von Schülern der Grundschule Holzheim zum Thema "Kinder malen nach Josef Oberberger". Zum Rahmenprogramm gehören der Karl-Valentin-Abend am Mittwoch, 20 Uhr, die Italienische Serenade am 19. Juni um 20 Uhr sowie das große Pfarrfest am 21. Juni ab 18.30 Uhr. Die Ausstellung ist bei diesen Anlässen sowie am Sonntag, 15. Juni, 14 – 18 Uhr, geöffnet.

Prominente Gäste

Zur Eröffnung der Ausstellung "Josef Oberberger (1905-1994) – Zeichnungen, Briefe, Fotos" war der neu geschaffene Veranstaltungsraum überfüllt. Sie alle waren mit dabei:



Hinweis: Die Bilder von der Ausstellungseröffnung sind nicht mehr auf der Internet-Seite.

Zur Hauptseite "Josef Oberberger" hier klicken